Die Meersburger Autorenrunde & die Meersburg laden herzlich ein

Samstag, 15. November 2025, 19.00 Uhr im Burg-Café auf der Meersburg. Einlass ab 18.30 Uhr.
Der Eintritt ist frei.

Mitglieder der „Meersburger Autorenrunde“ stellen Autorinnen und Autoren vor und lesen aus ihren Werken.

Dorothea Neukirchen liest zu Paula Köhlmeier | Zsuzsanna Gahse liest zu Bodo Hell | Bruno Oetterli liest zu Eugen Gomringer | Christa Ludwig liest zu Jan Christ

 

Im Café der Meersburg hören wir am Samstag, 15.11.2025 wieder die Gesprochene Anthologie. Als Begegnung unter und mit AutorInnen der Region hat sie eine lange Tradition. Auf dem Programm stehen dieses Jahr Texte von vier Autorinnen und Autoren. Sie werden von Mitgliedern der Meersburger Autorenrunde vorgestellt und gelesen. Die Moderation übernimmt Karin Nowak.

Paula Köhlmeier wäre heute 43 Jahre und möglicherweise noch bekannter als ihre Eltern Monika Helfer und Michael Köhlmeier, wäre sie nicht gleich zu Beginn ihrer vielversprechenden Karriere in den Bergen tödlich verunglückt. Dorothea Neukirchen, selbst Autorin von Romanen und Kurzgeschichten, liest Prosa von Paula Köhlmeier, die sie beeindruckt hat.

Bodo Hell, einer der größten österreichischen Schriftsteller unserer Zeit, ist letztes Jahr im Dachsteingebirge spurlos verschwunden. Für den Erich-Fried-Preis hat ihn Ernst Jandl ernannt, und das spricht für sich, für seine freie literarische Haltung. Er war auch in unserer Gegend beliebt, als Stipendiat in Gottlieben und als aufmerksamer Herumreisender in der Region. Damals haben er und Zsuzsanna Gahse ein kleines Buch  über die Insel Werd geschrieben.

Eugen Gomringer, Sohn eines Auslandsschweizers und einer Bolivianerin avancierte im Schweizer Militär bis zum Grenadier-Offizier. In Bern vielseitige Studien ohne Abschluss. Jedoch Hinwendung zu den experimentellen Entwicklungen in der Literatur. Zunächst in Frauenfeld TG Brotberuf als Propagandachef der SIA. Berufsbegleitend führten seine literarischen Versuche zur Schriftenreihe poesia concreta, die in Frauenfeld erschien und bald weltweit wahrgenommen wurde. Philipp Rosenthal holte den Werbefachmann in seine Porzellanfabrik nach Erkersreuth und Selb, wo er von 1967 bis 1985 die Kulturarbeit leitete. Somit langjährige Tätigkeit in Deutschland, wo der Schweizer sich besser entfalten konnte als in seiner Heimat. – Bruno Oetterli berichtet von seinen Begegnungen mit Eugen Gomringer.

Jan Christ wurde 1934 in Genthin, Sachsen Anhalt in die eine Diktatur hineingeboren und wuchs in der anderen auf. So lernte er Widerstand und blieb dabei, als er 1957 in die BRD ging. Trotz zahlreicher Auszeichnungen widerstand er auch der Versuchung, sich im literarischen Erfolg zu etablieren. 2025 ist er in Berlin gestorben. Er war viele Jahre Mitglied der Meersburger Autorenrunde. Christa Ludwig erinnert an den bereichernden Austausch im Streit, an den unbestreitbaren Reichtum in den Wortgefechten mit dem alten Freund.