Mitglieder der „Meersburger Autorenrunde“ stellen Autorinnen und Autoren vor und lesen aus ihren Werken.

Monika Taubitz &  Stefanie Kemper lesen Walter Neumann | Katrin Seglitz liest Robert Walser | Karin Nowak  liest Ägota Kristóf | Hanspeter Wieland liest Albert Bächtold


Im Café der Meersburg hören wir am Samstag, 11.11.2023 wieder die Gesprochene Anthologie. Als Begegnung unter und mit Autorinnen der Region hat sie eine lange Tradition. Auf dem Programm stehen dieses Jahr Texte von vier Autorinnen und Autoren, die von Mitgliedern der Meersburger Autorenrunde gelesen und präsentiert werden.

Monika Taubitz & Stefanie Kemper erinnern an Walter Neumann. Der 1926 in Riga geborene Neumann verstarb im Dezember 2022. Der Autor durchlief nach dem Krieg verschiedene Stationen in Bie­lefeld: Tiefbauarbeiter, Dolmetscher für die britische Besatzungsbe­hörde, Maurer, technischer Zeichner, Bibliothekar und Lektor für das Fachgebiet Literatur und Sprachwissenschaft. Ab 1961 beginnt seine schriftstellerische Tätigkeit: u.a. Erzählungen, Reiseberichte, Hörspiele und die Gründung der Meersburger Autorenrunde.

Am 17. Juli 1946 ist Robert Walser mit Carl Seelig von Herisau über Hundwil auf die Höhi gewandert. Seelig erzählt davon in seinem Buch Wanderungen mit Robert Walser, das man, wie Rainer Barth in seinem Buch Seeberge anmerkt, auch als Wanderführer verwenden kann. Katrin Seglitz kam, Barth lesend, auf Seelig und traf Robert Walser wieder, nahm teil an ihrer Wanderung und ihrem Gespräch. Ihr Beitrag ist ein literarischer Ausflug auf die Hundwiler Höhi mit Barth. Seelig und Robert Walser, der 1878 in Biel geboren wurde und 1956 in Herisau starb.

Karin Nowak erinnert an Agota Kristóf. Die Ungarisch-Schweizerische Schriftstellerin kam 1935 in Csikvánd in Ungarn zur Welt. Nach der Nie­derschlagung des ungarischen Volksaufstandes 1956 floh sie mit Mann und Tochter in die Schweiz wo sie in einer Uhrenfabrik arbeitete. Erste Hörspiele auf Ungarisch, wurden in einer Zeitschrift für Exil-Ungarn in Paris veröffentlicht. Ihre späteren Werke, in minimalistischer, schonungsloser Sprache, verfasste sie in Französisch. Sie wurden in mehr als 30 Sprachen übersetzt. Alle beinhalten ihre zentralen Themen um das Schreiben im Exil als Überlebenskampf.

Hanspeter Wieland stellt den Roman „Pjotr Ivanowitsch“ vor. Sein Au­tor Albert Bächtold (1891-1981), lässt darin sein Alter Ego sagen: „Russ­land hätt me lieb“. Beide Bände des großen Romans sind vollständig im Dialekt von Bächtolds Heimat, dem Klettgau im Kanton Schaffhau­sen verfasst. 1950 erschienen beschreibt das Buch mit Anteilnahme und Herzlichkeit die Umbruchsjahre vom zaristischen zum bolschewistischen Russland. Albert Böchtold war nicht nur ihr Zeitzeuge, er lebte auch von 1913 bis 1918 in Russland. Textproben aus dem „Pjoir Ivan’tsch“ liest Bruno Oetterlie. Rainer Stöckli wird auf das Gesamtwerk des Autors hinweisen.

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